Das „liebe, närrische Nest“ behauptet seine Eigenständigkeit

 

725 Jahre Stadt Lobeda – Lobeda – Altstadt in den Wendejahren nach 1989

Teil 13 und Schluss

 

Von Lutz Kästner, Lobeda- Altstadt

Ortsbürgermeister Klaus Liebold im historischen Kostüm mit der

Organisationschefin der Festwoche 725 Jahre Stadt Lobeda Kathrin Kästner

beim großen Festumzug (Foto: U. Wegel, Lobeda)

                  

   Jena (OTZ) Die neue Demokratie hat Lobeda- Altstadt im Jahr 1998 auch wieder einen Ortsbürgermeister und einen Ortschaftsrat mit beschränktem Mitspracherecht im Stadtparlament von Jena beschieden. Als erster Ortsbürgermeister in Lobeda­Altstadt wurde der Mitbürger Herr Klaus Liebold demokratisch gewählt.

Möge sich dieses Gremium so profilieren, dass es für Recht und Ordnung für die Bewohner von Lobeda- Altstadt sorgt, so wie es unsere Väter und Großväter bereits getan haben.  

   Mit der Errichtung der neuen Stadtteile von Lobeda- Ost und West, wurde aus dem Ortsteil Jena- Lobeda im Volksmund „Alt - Lobeda". Gegen diese Ortsbezeichnung für ihr schönes und vor allem historisches Lobeda legten die Lobedaer Einwohner Protest ein. Mit der jetzigen Ortsbezeichnung „ Lobeda- Altstadt" wurde ein guter Kompromiss gefunden, mit dem die Lobedaer Bürgerinnen und Bürger leben können. So war, ist und wird die Ortschaft Lobeda immer ein liebenswertes Städtchen für die hier wohnenden Menschen bleiben. Die Stadtteile Lobeda- Ost und West haben einen eigenen Ortsbürgermeister und Ortschaftsrat, von dem dieser Stadtteil „regiert" wird. Das Bestreben dieses Gremiums, Lobeda als Gesamtes zu vertreten, wurde von der Bevölkerung Lobeda- Altstadts abgelehnt. Das wäre die Aufgabe des Restes ihrer zum Teil doch noch vorhandenen Selbständigkeit gewesen. Dabei war auch zu bedenken, dass Lobeda- Altstadt mit seiner überwiegend vorhandenen Altbausubstanz, ganz andere Probleme hat, als das nur rund 40 Jahre alte Lobeda- Ost und West.

   Im Bereich Lobeda- Süd befindet sich ein großes Gewerbegebiet mit Aral-Tankstelle, Autohäusern der Automarken Mercedes, Ford und Peugeot, Auto- Unger, Hornbach- Baumarkt, Büromarkt Böttcher, Möbelhaus Finke, Technik- Markt Media- Markt, Raab- Karcher- Baumarkt, Fenster- Schmidt und andere.

Die an Lobeda Ost- und West vorbei führende Autobahn 4 Dresden- Eisenach/ Eisenach- Dresden, ist auf sechs Spuren ausgebaut worden. Neben der alten Saalebrücke wurde eine neue Brücke drei- spurig errichtet. Im Nachgang wurde die bisherige Brücke für den drei- spurigen Ausbau der Fahrbahn saniert. Im Bereich Lobeda- West wurde das an das Wohngebiet angrenzende Autobahnstück aus Lärmschutzgründen in einen 600 m langen Tunnel verlegt. Aus dem gleichen Grund wurde die weiterführende Autobahntrasse, vorbei an Lobeda- Ost und West in Richtung Dresden- Eisenach/Eisenach- Dresden, bis um 15 Meter tiefer gelegt. Die bisher unter der Autobahn hindurch führende Stadtrodaer Straße, verläuft über eine neu errichtete Brücke, nunmehr über die Autobahn 4. Die Autobahnanschlussstellen Jena- Lobeda wurden ebenfalls den neuen Gegebenheiten angepasst. Den Abschluss dieser gesamten Baumaßnahmen bildet ein durch den Jagdberg bei Jena - Göschwitz führender Autobahntunnel. Damit wird die Autobahntrasse durch das Leutratal hinfällig, als Beitrag für den Naturschutz im artenreichsten Orchideengebiet Deutschlands.

   Lobeda- Altstadt ist und bleibt ein liebes, närrisches Nest für seine Bürgerinnen und Bürger, die sich hier wohl fühlen und gern hier leben. Ein sicheres Indiz für diese Behauptung ist der derzeitige Wohnungsleerstand von 0 %.    

Der Ortsteil Lobeda- Altstadt von der Lodeburgklause aus gesehen

(Foto Robin Kästner, Lobeda)

 

 

OTZ Jena 30. Juni 2009